Erschienen in:
01.11.2014 | Schwerpunkt
Molekularpathologie des Lungenkarzinoms
„State of the art“ 2014
verfasst von:
A. Warth, V. Endris, R. Penzel, Prof. Dr. W. Weichert
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Lungenkarzinome sind die am häufigsten zum Tode führenden Tumoren in Deutschland sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Während jahrzehntelang eine Einteilung dieser Tumoren in nichtkleinzellige und kleinzellige Karzinome aus therapeutischer Sicht ausreichend erschien, hat die angebrochene Ära der personalisierten Medizin gemeinsam mit neuesten Entwicklungen im Bereich der Hochdurchsatztechnologien zu einer „molekularen“ Individualisierung dieser Tumoren und, noch wesentlich bedeutender, einer molekular gesteuerten Individualisierung der Tumortherapie geführt. Diese Entwicklung mündete in eine Auffächerung der großen histologisch definierten Entitätsgruppen der Lungenkarzinome in einen bunten Strauß molekular recht divergenter Tumorgruppen. Die entsprechenden molekularpathologischen Erkenntnisse werden in diesem Artikel für Adenokarzinome, Plattenepithelkarzinome und großzellige Karzinome sowie für kleinzellige Karzinome und Karzinoide kursorisch beleuchtet. Neben einigen wenigen Gemeinsamkeiten in der molekularen Genese dieser Neoplasien ergeben die Daten der letzten Jahre hierbei eine erstaunliche Vielfalt unterschiedlicher Treiberereignisse, die jeweils zum manifesten Tumorgeschehen führen können. Die Kenntnis und in einigen Fällen auch Diagnostik dieser Alterationen sind in der Pathologie von hoher Bedeutung, da sich aus ihnen zunehmend klinisch relevante Therapieentscheidungen ableiten. Damit rückt die Molekularpathologie ins Zentrum einer neuen Ära personalisierter Medizin in der Onkologie.