Erschienen in:
01.04.2008 | Kasuistiken
Mononeuritis des N. oculomotorius bei infektiöser Mononukleose
verfasst von:
Y. Erben, C: Gonzalez Hofmann, H. Steinmetz, Prof. Dr. U. Ziemann
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2008
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Zusammenfassung
Ein 19-jähriger immunkompetenter Patient entwickelte rechtsseitige Kopfschmerzen und in der Folge subakut Doppelbilder. Klinisch bestand eine inkomplette Okulomotoriusparese rechts. Die zerebrale MRT zeigte eine pathologische Kontrastmittelaufnahme des rechten N. oculomotorius an seiner Austrittsstelle aus dem Mesenzephalon und der Liquor eine leichte Pleozytose. Für relevante differenzialdiagnostische Ursachen, insbesondere Neurosarkoidose, Neuroborreliose, Neurolues, tuberkulöse Meningitis, virale Meningitis (HIV, VZV, CMV), ZNS-Lymphom, Vaskulitis bei rheumatologischer Grunderkrankung, Tolosa-Hunt-Syndrom und diabetische Neuropathie fand sich kein Anhalt. Hingegen wurde eine infektiöse Mononukleose mit Lymphozytose, heterophilen Antikörpern (Paul-Bunnell-Test), IgM-Antikörpern gegen Epstein-Barr-Virus-Capsid-Antigen und erhöhten Transaminasen diagnostiziert. Die Mononeuritis des N. oculomotorius ist eine seltene parainfektiöse Manifestation der Mononukleose.