Erschienen in:
01.01.2013 | Kasuistiken
Monosystemische, oligoläsionale Langerhans-Zell-Histiozytose der Haut
Eine seltene kongenitale Dermatose
verfasst von:
C. Schiekofer, C.S.L. Müller, S. Heine, T. Vogt, J. Reichrath
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Wir berichten über eine 5 Tage alte Patientin mit von Geburt an bestehenden rötlich lividen, z. T. papulösen, z. T. nodulären Hautveränderungen an behaarter Kopfhaut, Brust, Rücken und linkem Oberarm. Der Nodus an der Brust zeigte sich bereits bei Geburt ulzeriert. Schwangerschaft und Geburt waren ohne Komplikationen und zeitgerecht verlaufen. Traumata unter der Geburt, die evtl. die ulzerierte Läsion erklären könnten, wurden von den Eltern verneint. Die Eltern und die 3 älteren Geschwister waren gesund und wiesen keine ähnlichen Hautveränderungen auf. Die histologische Untersuchung einer von uns entnommenen Probebiopsie zeigte in der tieferen Dermis ein multinodales, granulomatös histiozytäres Infiltrat. Die histiozytären Zellen koexprimierten S-100 und CD1a. Zusätzlich fielen zahlreiche eosinophile Granulozyten auf. Somit konnte die klinische Verdachtsdiagnose einer Langerhans-Zell-Histiozytose histologisch gesichert werden. Nach Diagnosestellung erfolgte die Vorstellung der Patientin in der hiesigen hämatoonkologischen Kinderklinik zur Mitbetreuung. Dort erfolgte eine Durchuntersuchung, die aktuell keine Anhaltspunkte für einen Befall weiterer Organe bzw. Organsysteme ergab. Somit konnte in Zusammenschau der klinischen, radiologischen, sonographischen und histologischen Befunde die Diagnose einer kongenitalen, monosystemischen, oligoläsionalen Langerhans-Zell-Histiozytose der Haut gestellt werden. Neben der Fallpräsentation wird in diesem Beitrag unser aktueller Kenntnistand zur Pathogenese, klinischen Einteilung und Therapie der Langerhans-Zell-Histiozytosen erörtert.