Erschienen in:
03.03.2020 | Morbus Crohn | Leitthema
Operative Therapie der Rektum-Scheiden-Fisteln
verfasst von:
PD Dr. S. Kersting, Dr. E. Berg
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die operative Therapie der rektovaginalen Fisten (RVF), insbesondere komplexer Fisteln, stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Es gibt verschiedene Operationstechniken, von denen sich jedoch keine als Methode der Wahl durchgesetzt hat.
Ziel der Arbeit
Die gängigen Therapieverfahren bei RVF werden dargestellt.
Methoden
Die Wahl des Therapieverfahrens richtet sich nach der Klassifikation der Fistel (Größe, Lokalisation, simpel/komplex), nach der Sphinkterfunktion, den Gewebeverhältnissen sowie dem Krankheitsverlauf (erstmalige Operation oder Rezidiv). Nicht selten ist die vorübergehende Anlage eines Diversionsstomas erforderlich, um die Bedingungen zur Ausheilung der Fistel zu begünstigen.
Ergebnisse
Das postoperative Outcome ist u. a. abhängig von der Fistelursache. Fistelrezidive sind oft mit Morbus Crohn assoziiert. Andere prognostisch ungünstige Faktoren können zudem die unzureichende Durchblutung im Narbengewebe nach stattgehabter Fisteloperation, die bakterielle Besiedlung des rektovaginalen Bereichs, Nikotinabusus oder eine chronische Gewebsischämie durch vorausgegangene Radiotherapie sein.
Diskussion
Unabhängig von der Wahl des Operationsverfahrens sollten die wichtigsten technischen Aspekte eine weite Dissektion um die Fistel, die vollständige Exzision des Fisteltraktes, eine ausreichende Mobilisation des umgebenden Gewebes, das Entfernen von Narbengewebe und eine spannungsfreie Naht sein.