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Erschienen in: NeuroTransmitter 3/2023

07.03.2023 | Multiple Sklerose | Pharmaforum

Früher Einsatz hochwirksamer MS-Medikamente wirkt lange nach

verfasst von: Dr. med. Thomas M. Heim

Erschienen in: NeuroTransmitter | Ausgabe 3/2023

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Auszug

Bei Multipler Sklerose (MS) kann der frühe Einsatz hochwirksamer krankheitsmodifizierender Therapien (Disease Modifying Therapies, DMT) eine Behinderungsprogression hinauszögern. Dieser Effekt ist klinisch relevant und laut Langzeitstudien noch nach Jahren messbar. Den anhaltenden Vorteil hochwirksamer DMT gegenüber Interferon β-1a (IFN β-1a) belegten laut PD Dr. Markus Kowarik, Universität Tübingen, die unverblindeten Nachbeobachtungsphasen der randomisiert kontrollierten Studien OPERA I und II zur Therapie schubförmiger MS. In der 96 Wochen langen verblindeten Phase von OPERA I und II zeigte sich deutlich ein Vorteil der Behandlung mit dem B-Zell-depletierenden krankheitsmodifizierenden Antikörper Ocrelizumab im Vergleich zu IFN β-1a. Die Nachbeobachtungsstudien, in denen Teilnehmende beider Studienarme eine Weiterbehandlung mit Ocrelizumab erhielten, ergaben laut Kowarik, dass mit IFN β-1a Behandelte den Vorsprung der Ocrelizumabgruppe auch nach einer Gesamtbehandlungszeit von rund 7,5 Jahren nicht wieder aufgeholt hätten (Abb. 1) [Giovannoni G et al. ECTRIMS 2021; P723]. Kowarik merkte an, dass eine Progression bei MS, anders als bei den NMOSD (Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen), auch unabhängig von Schüben erfolge. Daher sei es bei MS wichtig, die Krankheitsprogression auch jenseits von Schüben zu beobachten, etwa indem mittels MRT in regelmäßigen Abständen das Fortschreiten der Hirnatrophie ermittelt werde. Um eine schubunabhängige Progression künftig besser vorzubeugen, kämen höhere DMT-Dosierungen oder neue antiinflammatorische Substanzen wie derzeit in der Entwicklung befindliche Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitoren infrage.
Metadaten
Titel
Früher Einsatz hochwirksamer MS-Medikamente wirkt lange nach
verfasst von
Dr. med. Thomas M. Heim
Publikationsdatum
07.03.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
NeuroTransmitter / Ausgabe 3/2023
Print ISSN: 1436-123X
Elektronische ISSN: 2196-6397
DOI
https://doi.org/10.1007/s15016-023-3045-6

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