Erschienen in:
10.12.2018 | Multiples Myelom | Schwerpunkt: Multiples Myelom
Pathogenese des Multiplen Myeloms
verfasst von:
Dr. L. Rasche, N. Weinhold
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Multiple Myelom (MM) ist eine hämatologische Neoplasie, bei der sich maligne Plasmazellen im Knochenmark (KM) ausbreiten, die gesunde Hämatopoese verdrängen und lytische Knochenläsionen verursachen. Trotz erheblicher Erfolge in der Therapie ist bei den meisten Patienten eine Krankheitsprogression nicht zu verhindern. Das MM gilt weiterhin als unheilbar.
Ziel der Arbeit
Die Progressionsphasen werden beschrieben, um in diesem Rahmen die aktuellen Erkenntnisse zur Pathogenese des MM vorzustellen.
Material und Methoden
Diskussion von Grundlagenarbeiten und aktuellen wissenschaftlichen Publikationen.
Ergebnisse
Genetische Prädisposition, Inflammation und abnorme Immunantwort sind an der Genese des MM beteiligt. Das initiierende genomische Ereignis erfolgt während der B‑Zell-Reifung, woraufhin monoklonale Plasmazellen das KM besiedeln. Dieses frühe Stadium wird als monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz bezeichnet. Ab einer KM-Infiltration >10 % liegt ein asymptomatisches Myelom vor. Treten Endorganschädigungen auf, besteht ein symptomatisches, behandlungsbedürftiges MM. Nach neuesten Erkenntnissen ist das MM durch eine räumliche klonale Heterogenität gekennzeichnet, wobei aggressive Klone auf fokale Läsionen begrenzt und somit am Beckenkamm nicht nachweisbar sein können. Aggressive Klone haben oft vollständig inaktivierte Tumorsuppressorgene, wie TP53, und werden durch die Therapie selektiert, weshalb jedes Rezidiv beim MM schwieriger zu behandeln ist.
Diskussion
Die Tumorbiologie bestimmt den Verlauf des MM und erklärt die heterogenen Therapieergebnisse, die trotz intensiver Behandlung zu beobachten sind.