Erschienen in:
01.07.2006 | Originalien
Multislice-Spiral-CT zur Diagnostik beim Polytrauma
verfasst von:
A. Prokop, H. Hötte, K. Krüger, K. E. Rehm, J. Isenberg, G. Schiffer
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Diagnostik bei einem schwerstverletzten Patienten soll so kurz wie möglich sein. Durch die Einführung der Spiral-CT-Technik lässt sich die Diagnostikzeit verringern.
Fragestellung
Profitiert ein Schwerverletzter durch eine Verkürzung der Primärdiagnostik auf <30 min? Wieviel Zeit wird für die primäre Schockraumversorgung und wieviel im CT benötigt?
Material und Methoden
Vom 31.07.2001 bis zum 31.12.2003 wurde bei schwerverletzten Patienten mit einem „Injury Severity Score“ (ISS)>16 nach einer initialen Sonographie zur weiteren Diagnostik eine Ganzkörper-CT-Spirale durchgeführt; 100 (weiblich:männlich=25:75) Patienten mit einem mittleren Alter von 42 (3–81) Jahren wurden retrospektiv ausgewertet. Der durchschnittliche ISS betrug 32,8±12(17–75) Punkte.
Ergebnisse
Die Verweildauer im Schockraum vor der CT betrug im Mittel 33±14 min. Die CT-Diagnostik dauerte nur 16±5 min und die Gesamtzeit für die Diagnostik 48±14 min. 50% der Patienten wurden sofort operiert. Die Letalitätsrate während des stationären Aufenthalts betrug 13%. Die Patienten lagen im Mittel 10 Tage auf der Intensivstation und die mittlere Verweildauer im Krankenhaus betrug 30 Tage.
Schlussfolgerung
Je kürzer der Aufenthalt des Patienten in der Notaufnahme, desto kürzer war die Verweilzeit auf der Intensivstation und die Gesamthospitalisation, unabhängig von der Verletzungsschwere des Patienten. Durch ein strukturiertes Management und Verkürzung der Diagnostikzeiten durch die Spiral-CT konnte die Zeit im Schockraum im Mittel von 85 auf 48 min gesenkt werden.