11.01.2019 | Myasthenia gravis | Konsensuspapier
Konsensuspapier zum Einsatz der therapeutischen Apherese in der Neurologie
verfasst von:
W. Köhler, C. G. Bien, S. Ehrlich, J. Faiss, C. Finke, R. Gold, A. Günther, L. Harms, F. Heigl, J. Heine, F. Hoffmann, R. W. C. Janzen, G. J. Jungehülsing, B. Kieseier, I. Kleiter, A. Kraft, F. Paul, H. Prüß, S. Schimrigk, C. Sommer, M. Stettner, C. Trebst, H. Tumani
Erschienen in:
DGNeurologie
|
Ausgabe 1/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei einer stetig wachsenden Zahl von neurologischen Erkrankungen spielen Autoimmunität und Autoantikörper eine Rolle. Mit der therapeutischen Apherese (TA) können autoimmunpathogenetisch relevante Bestandteile aus dem Blut des Patienten direkt und rasch entfernt werden. Die TA kommt häufig dann zum Einsatz, wenn in einer akuten Krankheitssituation andere Behandlungen nicht oder nicht ausreichend wirksam waren, wie z. B. beim steroidrefraktären Schub der multiplen Sklerose. Das Einsatzspektrum für die TA reicht bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen in der Intensivtherapie. Die Durchführung der Behandlungen erfordert in der Regel eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. In diesem Konsensuspapier wird erstmals die bestverfügbare Evidenz für die wichtigsten neurologischen Indikationen unter Einbezug der aktuellen Studienlage und von Hinweisen auf die TA in den Leitlinien der DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie) zusammengefasst und bewertet, und es werden Handlungsempfehlungen für die klinische Praxis gegeben. Praktische Aspekte der TA wie Therapieschemata, Antikoagulation, Gefäßzugang, Nebenwirkungen und Begleitmedikation sowie das Thema Kostenerstattung werden dargelegt. Die wesentlichen Methoden der TA, der Plasmaaustausch und die Immunadsorption, werden erläutert und ihre Unterschiede erklärt.