Erschienen in:
01.12.2006 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Neovaskularisationsglaukom
Ätiologie, Pathogenese und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. K. U. Löffler
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2006
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Zusammenfassung
Das Neovaskularisationsglaukom ist als typisches Sekundärglaukom Folge okulärer oder systemischer (Vor-)Erkrankungen. Durch Ausbildung einer fibrovaskulären Membran auf der Irisvorderfläche (Rubeosis iridis) bis in den Kammerwinkel kommt es zu einer irreversiblen Verlegung des Abflusssystems mit entsprechender Drucksteigerung. Die häufigste Ursache ist eine retinale Ischämie, bedingt durch einen Gefäßverschluss oder diabetische Veränderungen. Differenzialdiagnostisch müssen v. a. das akute Winkelblockglaukom oder auch ein dekompensiertes Offenwinkelglaukom abgegrenzt werden. Die Behandlung hat die Beseitigung der Ursache oder zumindest eine Reduktion der Risikofaktoren zum Ziel (z. B. durch Laserkoagulation der Netzhaut) oder besteht aus zyklodestruktiven Maßnahmen. Medikamentös kommen gefäßabdichtende (Steroide, Zykloplegika) und kammerwasserproduktionshemmende Substanzen (Carboanhydrasehemmer, β-Blocker) sowie in Zukunft möglicherweise antiangiogenetisch wirksame Präparate zur Anwendung. Auch der Einsatz von Dränageimplantaten wird diskutiert.