Erschienen in:
01.01.2008 | Schwerpunkt: Entzündliche Herzerkrankungen
Neue Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie der Perikarditis
verfasst von:
Prof. Dr. B. Maisch, K. Karatolios
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2008
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Zusammenfassung
Die Perikarditis ist eine Entzündung des Perikards mit oder ohne Ergussbildung. Die Diagnose stützt sich auf das klinische Bild und die typischen EKG-Veränderungen. Die Echokardiographie ist essenziell zum Nachweis und zur Beurteilung der hämodynamischen Relevanz des Ergusses. Eine Aufklärung der Ätiologie ermöglicht in vielen Fällen die Perikardpunktion und Perikardioskopie mit gezielter Biopsie und anschließender molekularbiologischer, immunologischer, zytologischer und mikrobiologischer Untersuchung des Ergusses und der Biopsate. Die antiinflammatorische Behandlung basiert auf nicht-steroidalen Antiphlogistika und/oder Colchizin. Die systemische Gabe von Kortikoiden wird bei unklarer Ätiologie kontrovers beurteilt. Während bei viraler Perikarditis die Kortikoide zu Rezidiven führen dürften, ist ihr Einsatz bei systemischer Autoimmunerkrankung mit Perikarditis, bei der autoreaktiven Perikarditis und als ergänzende Therapie bei der tuberkulösen Perikarditis sinnvoll. Die intraperikardiale Gabe von Triamcinolon ist bei autoreaktiver Perikarditis sinnvoll, während bei neoplastischem Perikarderguss die Instillation von Cisplatin zur Vermeidung eines Frührezidivs führt.