Erschienen in:
01.07.2011 | Arzneimitteltherapie
Neue Substanzen in der Therapie der Angina pectoris
verfasst von:
Prof. Dr. T. Meinertz, R. Köster
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Die medikamentöse Behandlung der chronischen Angina pectoris erlebt trotz der Fortschritte der interventionellen Therapie eine Renaissance. Zu den neueren antianginösen Medikamenten zählen Nicorandil, Ivabradin und Ranolazin. Nicorandil erweitert venöse und arterielle Gefäße über eine Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur. Da die Substanz erst kürzlich zugelassen wurde, sind die Erfahrungen in Deutschland noch begrenzt. Ivabradin hemmt über seine Wirkung am Sinusknoten selektiv die Herzfrequenz und wirkt darüber antianginös. Multiple klinische Studien haben die antianginöse Wirksamkeit, auch als zusätzliche Therapie zu einer klassischen antianginösen Behandlung, bestätigt. Ein Einsatz ist sinnvoll als Alternative oder „Add-on-Therapie“ zum β-Blocker, wenn die Zielfrequenz zur Behandlung der Angina pectoris noch nicht erreicht ist. Ranolazin verzögert den späten Natriumeinstrom in die Herzmuskelzelle und verbessert dadurch die diastolische Funktion sowie die Mikrozirkulation des Myokards. Mehrere größere Studien haben eine antianginöse Wirksamkeit der Substanz bestätigt. Sie wird derzeit dann eingesetzt, wenn unter einer Mehrfachkombination mit klassischen Antianginosa weiter Angina pectoris auftritt.