Erschienen in:
01.10.2005
Neurogenes Thoracic-outlet-Syndrom
Langzeitergebnisse der supraklavikulären Dekompression
verfasst von:
Dr. R. W. König, T. Kretschmer, W. Börm, F. Hübner, H.-P. Richter, G. Antoniadis
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2005
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Zusammenfassung
Einleitung
Das neurogene Thoracic-outlet-Syndrom (nTOS) ist wohl das umstrittenste Nervenkompressionssyndrom der oberen Extremität. Konservativ therapieresistente Beschwerden werden chirurgisch durch Dekompression der oberen Thoraxapertur über einen supraklavikulären Zugang, alternativ über eine transaxilläre Resektion der 1. Rippe behandelt. Ziel dieser Studie war, Langzeitergebnisse und operative Risiken des supraklavikulären Zugangs zu evaluieren.
Material und Methode
Die retrospektive Langzeitstudie untersucht eine konsekutive Serie von 50 TOS-Operationen (bei 45 Patienten) über einen supraklavikulären Zugang. Alle Patienten wurden ambulant über mindestens 24 Monate nachuntersucht und abschließend einem standardisierten Telefoninterview unterzogen.
Ergebnisse
Die Therapierergebnisse unterliegen im Langzeitverlauf einer erheblichen sekundären Verschlechterung. Über einen Zeitraum von 24 Monaten verschlechterten sich 30% der Fälle. Auf lange Sicht sind 80% der Patienten durch den Eingriff gebessert (26% exzellent, 36% gut, 18% moderat). Die Komplikationsrate dieser Studie liegt bei 4,0%.
Schlussfolgerung
Aufgrund von sekundären Verschlechterungen der Therapieergebnisse im Langzeitverlauf sind ausschließlich Langzeitstudien zur Evaluation der Behandlungsergebnisse bei nTOS sinnvoll. Die Behandlungsergebnisse der supraklavikulären Dekompression sind befriedigend, die Komplikationsrate gering.