Zusammenfassung
Hirnschädigungen führen nicht nur zu Lähmungen oder Gesichtsfelddefekten, sondern können auch psychische und neuropsychologische Beeinträchtigungen zur Folge haben. Im Gehirn werden Funktionen wie Sprachvermögen, verbales sowie figurales Gedächtnis, die Ausführung zweckmäßiger Handlungen, visuelle und akustische Wahrnehmungen sowie räumliche Orientierung organisiert, um nur die wichtigsten zu nennen. Neuropsychologische Syndrome, also die Störungen dieser Funktionen, werden empirisch mit Läsionen in umschriebenen Regionen des Assoziationskortex und seiner Verbindungsbahnen in Beziehung gebracht. Die Prinzipien der Netzwerkorganisation und der multiplen Repräsentation erlauben jedoch keine festen lokalisatorischen Zuordnungen. Außerdem können neurologische Symptome wie Schmerzen, Lähmungen, Anfälle, Gangstörungen u. a. auch Gegenstand einer psychogenen Syndrombildung sein. Umso wichtiger ist die objektive Erhebung des neuropsychologischen sowie psychischen Befunds.