Erschienen in:
28.01.2021 | Neurotomie | Schwerpunkt: Hypertonie
Interventionelle Therapien bei Hypertonie – aktueller Stand
verfasst von:
Prof. Dr. med. M. van der Giet
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Die arterielle Hypertonie ist ein globales und sehr häufiges Problem. In den letzten Jahrzehnten sind umfangreiche Medikationen entwickelt worden, um die Hypertonie zu senken. Aktuell sind neue Medikamente für die Blutdruckbeeinflussung nicht in Sicht. Alternativen, wie interventionelle Verfahren für die Blutdrucksenkung, sind in den letzten Jahren entwickelt und getestet worden. Vor allem die Ablation der renalen sympathischen Nerven (renale Denervation [RDN]), die sich um die Nierenarterien wickeln, wurde intensiv als Verfahren untersucht. Nach den ersten RDN-Studien zeigte sich eine deutliche Blutdruckbeeinflussung. In den ersten Sham-kontrollierten Studien war die Blutdrucksenkung durch die RDN jedoch nicht mehr konsistent zu zeigen. In sehr systematischen Sham-kontrollierten, verblindeten Studien an Patienten mit Hypertonie, aber ohne Medikation konnte ein robuster blutdrucksenkender Effekt nach RDN gezeigt werden, der dem Einsatz eines blutdrucksenkenden Medikaments entspricht. Sicherlich müssen größere Studien und auch Studien mit längerer Laufzeit noch die Effekte nachhaltig bestätigen. Auch die aktive und passive Barorezeptorstimulation konnte in den letzten Jahren zumindest in Studien als blutdrucksenkendes Prinzip etabliert werden, wobei die Evidenz noch sehr überschaubar ist.