Erschienen in:
02.02.2022 | Niedermolekulare Heparine | Journal club
Postoperative VTE-Prophylaxe durch Faktor-XI-Hemmung?
Abelacimab zur Vorbeugung venöser Thrombosen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Erhard Hiller
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 1-2/2022
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Auszug
Hintergrund und Fragestellung: Bei Patienten, die sich einer Kniegelenksersatzoperation (TEP, Totalendoprothese) unterziehen, besteht ein hohes Risiko, eine venöse Thromboembolie (VTE) zu erleiden. Um dieses Risiko zu reduzieren, ist es seit den 1990-er Jahren Standard, postoperativ ein niedermolekulares Heparin zu verabreichen - etwa Enoxaparin, welches Faktor Xa und Thrombin inhibiert. Wenn auch relativ sicher, kann die postoperative Enoxaparin-Gabe gelegentlich zu Blutungen führen und nicht in allen Fällen VTE verhindern. Daher werden weiter Antikoagulantien entwickelt, die zum Teil an anderen Stellen der Gerinnungskaskade ansetzen: Ein Beispiel dafür ist Abelacimab, ein humaner monoklonaler Antikörper, der an die katalytische Domaine von Faktor XI bindet und ihn in der Form des Zymogens (inaktive Vorstufe) verschließt; das verhindert seine Aktivierung durch Faktor XIIa und Thrombin. Nach intravenöser Infusion von Abelacimab wird sofort dosisabhängig der funktionelle Faktor XI reduziert. In der hier referierten Studie wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Abelacimab im Vergleich zu Enoxaparin bei Patienten untersucht, die sich einer Kniegelenk-TEP-Operation unterzogen [
1]. …