Erschienen in:
08.11.2019 | Nierenkarzinom | Leitthema
Einfluss von Immunmodulatoren auf die urologische Bildgebung
verfasst von:
F. Peisen, W. Thaiss, N. Tietze, S. Rausch, B. Amend, K. Nikolaou, J. Bedke, Prof. A. Stenzl, S. Kaufmann
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Einführung der sog. „Immun-Checkpoint-Inhibitoren“ (ICI) hat zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose sowohl in der Therapie des Nierenzellkarzinoms als auch des Urothelkarzinoms geführt. Aktuell sind die ICI in der Erstlinientherapie beim Cisplatin-ungeeigneten Patienten (Atezolizumab, Pembrolizumab) und in der Zweitlinientherapie (Atezolizumab, Nivolumab, Pembrolizumab) bei metastasierten Urothelkarzinompatienten zugelassen. In der Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms ist für die Zweitlinienbehandlung der ICI Nivolumab zugelassen, in der Erstlinientherapie ist die Kombination des PD‑1 Antikörpers Nivolumab mit dem CTLA‑4 Antikörper Ipilimumab zugelassen.
Fragestellung
Wie erfolgt eine optimale radiologische Verlaufsbeurteilung unter den neuen ICI, die sich in ihrem Ansprechmuster von den herkömmlichen Chemotherapien und antiangiogenetischen Medikamenten unterscheiden? Was sind Lösungsstrategien, den neu auftretenden Herausforderungen zu begegnen?
Material und Methoden
Es wurde eine systematische Literaturrecherche zum Nierenzell- und Urothelkarzinom durchgeführt.
Ergebnisse
Während sich die Überwachung der Tumorantwort auf eine Immuntherapie immer noch an den RECIST-Kriterien („response evaluation criteria in solid tumors“) orientiert, haben sich jüngst immun-bezogene Kriterien etabliert, um die Tumorantwort auf ICI in der Bildgebung besser zu charakterisieren.
Schlussfolgerung
Weitere Studien mit längeren Nachsorgezeiträumen sind erforderlich, um die Tumorantwort auf ICI umfassend zu identifizieren und das Ansprechverhalten auf die Therapie, über den Progress hinaus, genauer zu definieren. Aufgrund des zunehmenden Einzugs der ICI in den klinischen Alltag sollten Urologen und Radiologen mit den allgemeinen Befunden und Befundmöglichkeiten (u. a. Pseudoprogress) dieser Therapie vertraut sein, um diese im klinischen Alltag interdisziplinär deuten zu können.