Erschienen in:
05.01.2024 | Nierentransplantation | Leitthema
Bildgebung nach Nierentransplantation im Kindes- und Jugendalter
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Der Ultraschall (US) ist das wichtigste bildgebende Verfahren in der klinischen Betreuung von chronisch nierenkranken Kindern. Er dient der Vorbereitung zur Nierentransplantation sowie der Kontrolle in der akuten und chronischen Phase nach erfolgreicher Operation. In geübter und erfahrener Hand sichert der US die jederzeit verfügbare, schnelle und kostengünstige Diagnose von vaskulären (Gefäßverschlüsse, Thrombosen, Stenosen) und nichtvaskulären Komplikationen (z. B. Harntraktdilatationen, Abszesse, Hämatome, Urinlecks, Lymphozelen). Für die Diagnose einer akuten Abstoßung sind die US-Zeichen im intraindividuellen Verlauf suggestiv, aber nicht sicher. Der Goldstandard für die Diagnose einer akuten Abstoßung ist die Nierenbiopsie. Der US dient bei der Fragestellung dem Ausschluss anderer Ursachen. Die Anwendung multimodaler und verschiedener Dopplertechniken, mikrovaskulärer Verfahren, wie „superb vascular imaging“ (SMI) oder B‑Flow und kontrastmittelverstärktem US („contrast-enhanced ultrasonography“, CEUS), optimieren die Bildgebung im Rahmen pädiatrischer Transplantationen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) mit Diffusionswichtung (DWI), Magnetresonanzangiographie (MRA) und -urographie (MRU) sowie die mit gadoliniumhaltigem Kontrastmittel durchgeführte funktionelle MRU (fMRU) gehören zur erweiterten Diagnostik. Die mit ionisierender Strahlung und intravenöser Applikation von jodhaltigem Kontrastmittel verbundene Ausscheidungsurographie (AUG) ist obsolet. Die Computertomographie (CT) unter Einsatz alters- und gewichtsadaptierter Dosisprotokolle stellt in Notfällen bei fehlender Verfügbarkeit der MRT eine Alternative dar.