Erschienen in:
01.09.2007 | Leitthema
Offene Rekonstruktion der Rotatorenmanschette
verfasst von:
Prof. Dr. Frank Gohlke, O. Rolf, D. Böhm
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 9/2007
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Zusammenfassung
Die Erfolgsraten nach offener Rekonstruktionen der Rotatorenmanschette hinsichtlich Schmerzbefreiung und Verbesserung der Funktion sind in einer Vielzahl von Studien dokumentiert. Zumindest für kleine bis mittlere Defekte stellt sich gegenwärtig die Frage, ob diese nicht auch arthroskopisch mit günstigen Ergebnissen behandelt werden können. Derzeit sind deren Ergebnisse jedoch, gemessen an den Erfolgsraten der offenen Verfahren, hinsichtlich der Rezidivdefekte insbesondere bei großen Defekten (mehr als 2 Sehnendefekte) noch nicht ebenbürtig.
Die offene Rekonstruktion ist derzeit noch für alle Patienten, die eine bestmögliche Funktion und Kraft wünschen, sowie für ältere Patienten zu bevorzugen. Diese weist zwar die niedrigere Rate an Rerupturen auf, besitzt jedoch gegenüber den arthroskopischen Verfahren eine höhere, zugangsbedingte Morbidität. Die Indikationsstellung bedarf unter Berücksichtigung neuerer Aspekte in der bildgebenden Diagnostik und spezialisierten Operationsverfahren eines erfahrenen, in diesem Spezialgebiet geschulten Chirurgen, um unbefriedigende Resultate zu vermeiden. Bei irreparablem 2-Sehnen-Defekt mit fettiger Infiltration der Muskulatur und deutlichem Funktionsverlust ist bei aktiven Patienten eine Muskeltransposition zu erwägen. Diese kann im mittel- bis langfristigen Verlauf zu einer funktionellen Verbesserung, jedoch keiner völligen Wiederherstellung der Funktion führen.