Erschienen in:
17.10.2016 | Vulvakarzinom | CME
Sentinel-Lymphknoten bei gynäkologischen Malignomen
Aktueller Stand der Evidenz
verfasst von:
Dr. med. Dr. med. univ. P. Widschwendter, N. DeGregorio, A. Beer, F. Ebner, T. Kull, W. Janni, C. Scholz
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Konzept des Sentinel-Lymphknotens findet auch in der gynäkologischen Onkologie immer breitere Anwendung und ist beim Vulva- und Zervixkarzinom fester Bestandteil der Stagingoperation. Auch beim Endometriumkarzinom scheint diese minimalinvasive Form des Lymphknotenstagings sinnvoll zu sein, wenngleich die diesbezügliche Datenlage, nicht zuletzt aufgrund der Heterogenität der Studien, zu Kontroversen führt. Lediglich beim Ovarialkarzinom ist diese Art der nodalen Abklärung noch weit von einer klinischen Routine entfernt.
Nachweisverfahren
Die Tracer, die die Detektion der korrekten Sentinel-Lymphknoten ermöglichen sollen, weisen sehr unterschiedliche Eigenschaften auf. Während die Lymphknoten beim Einsatz der konventionellen Blaufarbstoffe (z. B. Patentblau V) immer in dieser Farbe sichtbar werden, ist bei Verwendung des fluoreszierenden Indozyaningrüns eine Spezialkamera erforderlich. Derzeit ist die intraoperative Detektion von radioaktiven 99mTc-Nanokolloiden (Tc: Technetium) mittels Gammasonde am weitesten verbreitet, bei Tc handelt es sich aber auch um die mit Abstand teuerste Substanz in diesem Anwendungsbereich.
Resümee
Die zunehmende Datenlage im Feld der Sentinel-Technik zeigt, dass dieses Konzept in Zukunft noch breiteren Einsatz finden wird, bei gleicher onkologischer Sicherheit und geringerer peri- und postoperativer Morbidität.