Erschienen in:
01.09.2010 | Leitthema
Operative Behandlung der Achillessehnenruptur
verfasst von:
Dr. M.H. Amlang, N. Maffuli, G. Longo, T. Stübig, J. Imrecke, T. Hüfner
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 9/2010
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Zusammenfassung
Die offene Sehnennaht ist in Deutschland die am häufigsten eingesetzte Behandlungsmethode der Achillessehnenruptur. In den letzten 10 Jahren hat sich durch die Entwicklung neuer, minimalinvasiver Operationstechniken das therapeutische Spektrum der operativen Methoden weiter vergrößert. Wichtige Kriterien zur Therapieplanung sind Rupturlokalisation, -alter und Begleitkrankheiten. Bei der frischen Achillessehnenruptur kann die Indikation zur minimalinvasiven Naht gestellt werden. Eine veraltete Achillessehnenruptur sollte offen rekonstruiert werden.
Der entscheidende Nachteil der offenen Sehnennaht ist das relativ hohe Infektionsrisiko. Durch minimalinvasive Operationstechniken konnte die Häufigkeit postoperativer Infektionen deutlich gesenkt werden. Die Nahtmethoden ohne Eröffnung der Rupturregion können unter dem Begriff „perkutane Nahttechniken“ zusammengefasst und die minimalinvasiven Methoden mit Eröffnung der Rupturregion als „kombinierte offen-perkutane Techniken“ bezeichnet werden. Bekannte Probleme der Ma-Griffith-Technik wie Läsion des N. suralis, geringe Festigkeit der Naht und ungenügende Adaption der Sehnenstümpfe wurden durch neue, minimalinvasive Operationstechniken minimiert.
Gerade für sportlich aktive Menschen kann eine Achillessehnenruptur, die fast immer ohne Unfall durch Fremdeinwirkung entsteht, eine erhebliche psychische Verunsicherung hinsichtlich der Integrität des eigenen Körpers bewirken. Dies sollte gerade bei der postoperativen Behandlung beachtet und akzeptiert werden.