Erschienen in:
01.05.2004 | Kasuistik
Operative Behandlung von Metastasen des knöchernen Beckens
verfasst von:
Dr. S. Bading, E. Mössinger, S. Baus, L. Bastian
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Sekundäre maligne Neoplasien entsprechen den häufigsten malignen Tumoren des Skelettsystems. Die Inzidenz hat bedingt durch eine verbesserte Diagnostik, adjuvante Therapiemaßnahmen und die systematische Nachsorge zugenommen. Die häufigsten ossär metastasierenden Primärtumoren sind das Mamma-, das Nierenzell-, das Bronchial- und das Schilddrüsenkarzinom. Die häufigste Lokalisation von Knochenmetastasen ist die Wirbelsäule, gefolgt von Becken, Femur, Rippen, Schädel, Sternum und Humerus. Im Gegensatz zu ossären Absiedelungen an den Extremitäten führen Beckenmetastasen je nach Lokalisation häufig erst spät zu klinischer Symptomatik. Die Therapie erfolgt unter palliativen Gesichtspunkten zur Schmerzreduktion und zur Verbesserung der Lebensqualität.
Wir berichten über 3 Patienten mit Bronchial-, Nierenzell- und cholangiozellulärem Karzinom in inkurablem Tumorstadium mit Metastasen im Bereich des knöchernen Beckens. Die Osteolysen hatten zu Instabilitätsbeschwerden und Schmerzen geführt, sodass die Patienten trotz hochdosierter Opioidanalgetika nicht schmerzfrei und mobilisierbar waren. Die Therapie erfolgte daher unter rein palliativen Gesichtpunkten durch präoperative Embolisation und Metastasenresektion mit anschließender Implantation einer Hüftendoprothese. Die präoperative Embolisation des Tumorgewebes ermöglichte die Reduktion des intraoperativen Blutverlusts und gute operative Bedingungen für die Osteosynthese und den endoprothetischen Ersatz. In diesen Fällen konnte eine schmerzarme Mobilisierung für das verbleibende Leben erreicht werden.