Erschienen in:
01.05.2004 | Leitthema
Wirbelkörperersatz in der Wirbelsäulenchirurgie
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. F. Kandziora, K. J. Schnake, C. K. Klostermann, N. P. Haas
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Der Wirbelkörperersatz kann sowohl mit autologen und allogenen Knochenmaterialien als auch mit Wirbelkörperersatzimplantaten, sog. Cages, durchgeführt werden. Die seit Kurzem verfügbaren expandierenden Cages werden zunehmend häufiger eingesetzt. Ziel dieser Arbeit war es daher, die bisher verfügbaren biomechanischen und klinischen Daten expandierbarer Korporektomie-Cages auf der Basis eigener experimenteller Untersuchungen und klinischer Erfahrungen zusammenzufassen und den etablierten Implantaten und Transplantaten gegenüber zu stellen.
Die neuen expandierbaren Cages weisen einige operationstechnische Vorteile auf, wenn die chirurgischen Besonderheiten dieser Implantate Beachtung finden. Unter biomechanischen Gesichtspunkten sind zervikale und thorakolumbale expandierbare Cages in Bezug auf die dreidimensionale Steifigkeit nicht expandierbaren Formen zumindest ebenbürtig. Designvariationen scheinen für die biomechanische Stabilität nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Auch in Bezug auf die mittelfristigen klinischen Ergebnisse bei der Versorgung von Frakturen, Metastasen und Spondylodiszitiden in der zervikalen und thorakolumbalen Wirbelsäule sind anhand derzeit vorliegender Daten keine wesentlichen Unterschiede zwischen expandierbaren und nicht expandierbaren Cages zu erwarten. Unklar bleibt momentan jedoch, ob sich das erhöhte „stress shielding“ expandierbarer Cages längerfristig negativ auf die erwünschte Fusion auswirken kann.