Zusammenfassung
Im Falle einer intrazerebralen Blutung stellt sich zumeist die Frage, ob eine operative Hämatomentlastung von Nutzen sein könnte. Einerseits erscheint es pathophysiologisch plausibel, dass eine Reduktion des Hämatomvolumens mit einer Abnahme von toxischen Blutbestandteilen und der raumfordernden Wirkung auf das umgebene Parenchym einhergeht. Andererseits besteht das Risiko der Intervention unter anderem mit hämorrhagischen Komplikationen. Das klinische Ergebnis eines operativen Eingriffes wird darüber hinaus möglicherweise von der Lokalisation und dem Volumen der Blutung der verwendeten Methode (Kraniotomie, minimalinvasive Blutaspiration) beeinflusst. In diesem Kapitel fassen wir die Ergebnisse der Studien STICH I und II sowie MISTIE III zusammen, welche sich mit verschiedenen Verfahren zur Hämatomevakuation befasst haben. Insbesondere wird auf verschiedene Subgruppen intrazerebraler Blutungen (ICB) eingegangen, welche von einer raschen operativen Versorgung profitieren könnten.