Erschienen in:
01.10.2005 | Leitthema
Operative Therapie bei Spondylolyse und Spondylolisthese
verfasst von:
Prof. Dr. A. Wild, K. Seller, R. Krauspe
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 10/2005
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Therapie der Spondylolyse und Spondylolisthese stellt angesichts der Vielfalt der Behandlungsmöglichkeiten hohe Anforderungen an den behandelnden Arzt. Ein einheitliches, standardisiertes Behandlungskonzept ist bisher nicht etabliert. Die geeignete Therapieform hängt jeweils von verschiedenen Parametern und den eigenen Erfahrungen ab. Neben Lysespaltrekonstruktionen („direct repair“) bei Spondylolyse und geringradiger Spondylolisthese stehen je nach Patientenalter und Schweregrad des Abrutsches dorsale, ventrale und kombiniert dorsoventrale Operationen mit oder ohne Instrumentation zur Wahl.
Komplikationen wie Pseudarthrose und Progression des Abrutsches entwickeln sich in bestimmten Prozentsätzen, sind jedoch nicht signifikant mit klinischen Symptomen korreliert. Dekompressionen sind vor allem bei hochgradigem Abrutsch mit vorliegender neurologischer, und insbesondere motorischer Ausfallsymptomatik indiziert. Die Reposition des Abrutsches birgt ein erhöhtes neurologisches Risiko.
Die In-situ-Fusion ohne Instrumentation zeigt auch bei mittelschweren und schweren Abrutschgraden gute klinische Ergebnisse mit hohen Fusionsraten ohne erhöhtes Progredienz- und Pseudarthroserisiko und stellt in vielen Fällen eine effektive, sichere und ökonomische Behandlungsoption dar.