2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
Organinsuffizienz
verfasst von : PD Dr. Andreas Rümelin, Prof. Dr. Konstantin Mayer
Erschienen in: Ernährung des Intensivpatienten
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Das akute Nierenversagen (ANV) ist ein systemisches Syndrom, ein inflammatorisches, prooxidatives, hyperkataboles Zustandsbild, das einen ausgeprägten, unabhängigen Einfluss auf die Prognose ausübt (Druml 2004). Die Ernährungstherapie bei ANV unterscheidet sich zwar nicht grundsätzlich von der bei anderen Intensivpatienten, es müssen jedoch die komplexen änderungen des Stoffwechsels und des Nährstoffbedarfes berücksichtigt und auch mit der Nierenersatztherapie akkordiert werden. Akutkranke Patienten mit chronischem Nierenversagen (CNV) bzw. Patienten unter einer chronischen Hämodialysetherapie (HD), die eine künstliche Ernährung benötigen, sind dabei ernährungstherapeutisch wie Patienten mit ANV zu führen. Systematische, nach modernen ernährungstherapeutischen Standards durchgeführte Studien zur künstlichen Ernährung bei Patienten mit ANV, sind kaum verfügbar. Daher beruhen die meisten Empfehlungen zur Ernährungstherapie in dieser Patientengruppe auf Expertenmeinung (Cano et al. 2006; Druml 2005; Fiaccadori et al. 2011; Martindale et al. 2009; Singer et al. 2009).