Erschienen in:
01.09.2019 | Pädiatrie | Einführung zum Thema
Kinder- und Jugendrheumatologie – ein sich rasch fortentwickelndes Gebiet der Pädiatrie
Aktueller Stand bei der juvenilen idiopathischen Arthritis und der juvenilen Dermatomyositis
verfasst von:
Prof. Dr. H.-I. Huppertz, K. Minden
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2019
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Auszug
Unter den verschiedenen Subspezialitäten der Pädiatrie gehört die Kinderrheumatologie zu den höchst erfolgreichen Disziplinen, die in den letzten 30 Jahren in Diagnostik und Therapie einem umfassenden Wandel unterzogen wurde. Unter den diagnostischen Methoden ist außer der physikalischen Gelenkuntersuchung und der Bestimmung von Blutsenkungsgeschwindigkeit und Rheumafaktor kaum etwas geblieben. Ultraschall und Magnetresonanztomographie haben die Bildgebung revolutioniert und die einzige damals vorhandene Methode des konventionellen Röntgens marginalisiert. Noch viel ausgeprägter aber ist der Fortschritt in der Therapie. Dies gelang, obwohl die Ursache der häufigsten chronisch entzündlichen Erkrankung, der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA), weiterhin unbekannt ist. Es wurden aber wesentliche pathogenetische Mechanismen aufgedeckt und daraus Schlüsse auf mögliche neue Therapien gezogen. Von den damals vorhandenen pharmakologischen Interventionen haben die Glukokortikoide weiterhin ihren Platz, während nichtsteroidale Antirheumatika nur noch in der Initialtherapie und bei den juvenilen Spondylarthritiden Bedeutung haben, Chloroquin durch Hydroxychloroquin mit stark reduziertem Einsatzgebiet ersetzt wurde und fast alle anderen Medikamente neu sind. Selbst das heute unverzichtbare und uns „alt“ erscheinende Methotrexat (MTX) war damals noch nicht in die Therapie eingeführt worden. …