Erschienen in:
13.10.2020 | Pädiatrische Intensivmedizin | Leitthema
Entwicklung eines neuen Moduls für das TraumaRegister DGU®
Folgen schwerer Verletzungen während der Schwangerschaft besser erfassen
verfasst von:
Dr. H. Trentzsch, A. Weißleder, T. Annecke, D. Beinkofer, A. Beese, M. Kulla, K. Kraft, U. Pecks, F. Hoffmann, D. Bieler, Sektion Notfall‑, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Lebensbedrohliche Verletzungen während der Schwangerschaft sind ein seltenes Ereignis. Das TraumaRegister DGU® (TR-DGU) erfasst seit 2016, ob bei weiblichen Schwerverletzten eine Schwangerschaft vorlag. Diese Information reicht nicht aus, um eine differenzierte Beurteilung der Versorgungsqualität zu ermöglichen, weil z. B. Gestationsalter, Zustand der Schwangerschaft bei Entlassung oder Überleben des Kindes fehlen. Der Arbeitskreis TraumaRegister der Sektion Notfall‑, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (Sektion NIS) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) e. V. kam daher zu der Überzeugung, dass das fetale Outcome bzw. die Intaktheit der Schwangerschaft nach Abschluss der Akutbehandlung ein wichtiges Maß für die Versorgungsqualität der schwangeren Frau ist, und beauftragte eine Task Force mit der Ausarbeitung eines geeigneten Datensatzes, um solche Fälle besser analysieren zu können. Dieser Beitrag stellt das sog. Fetus-Modul im Detail vor.
Methoden
Der Datensatz wurde in einem interdisziplinären Prozess zusammen mit akkreditierten Fachexperten der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) e. V., der Deutschen Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) e. V. und der Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) e. V. erarbeitet.
Ergebnis
Das Fetus-Modul umfasst 20 Parameter zur Beschreibung der Schwangerschaft, des Zustands von Mutter und Kind bei Aufnahme sowie bei Entlassung.
Schlussfolgerung
Das Fetus-Modul wird wichtige Daten liefern, um die Prozess- und Ergebnisqualität der Versorgung von schwer verletzten, schwangeren Frauen messbar zu machen, und um Prognoseinstrumenten entwickeln zu können, mit denen Vorhersagen zu Hochrisikokonstellationen für das Outcome von Mutter und Kind getroffen werden können.