Erschienen in:
26.04.2022 | Gastrointestinale Tumoren | Schwerpunkt
Palliative Stenttherapie im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt
Wann sinnvoll und wann riskant?
verfasst von:
Dr. med. Sophie Schlosser, PD Dr. med. Arne Kandulski, Prof. Dr. med. Martina Müller-Schilling
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Obstruktionen des Gastrointestinaltrakts sind Komplikationen gastrointestinaler Tumoren, die zu Dysphagie, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Cholestase oder Gewichtsverlust führen und mit einer Einschränkung der Lebensqualität einhergehen. Biliäre Obstruktionen schränken zudem die Therapiefähigkeit der Patienten ein. Selbstexpandierende Metallstents (SEMS) können maligne Obstruktionen mit hoher Effizienz behandeln und sind einer chirurgischen Therapie in der palliativen Gesamtsituation oftmals nicht unterlegen. Vorteile sind kurze Hospitalisierungszeiten und schnelle Erholung der Patienten im Vergleich zur palliativen Operation. Die SEMS sind beschichtet (fcSEMS) oder unbeschichtet (ucSEMS) verfügbar. Vorteile von fcSEMS sind, dass sie Fisteln effizient abdichten, seltener vom Tumor überwuchert und wieder entfernt werden können. Ein Nachteil ist die höhere Dislokationsrate. Komplikationen, wie Stentokklusion und Blutung, sind selten und die therapieassoziierte Mortalität ist sehr gering. Eine palliative Stenttherapie ist bei unterschiedlichen anatomischen Lokalisationen eine sinnvolle therapieergänzende Maßnahme bei Patienten mit Tumorleiden in der Palliativsituation.