Erschienen in:
12.12.2017 | Review articles
Patienten mit einer tragbaren Defibrillatorweste („wearable cardioverter-defibrillator“, WCD)
Verschreibung, Wirkweise und Nachsorge
verfasst von:
apl. Prof. Dr. med. A. Schlitt, MHA, M. Guha, M. Noutsias, H. H. Klein, H. U. Klein
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Die Erkennung eines bleibenden Arrhythmierisikos bei Patienten mit hochgradig eingeschränkter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF <35 %) z. B. bei dilatativer Kardiomyopathie, nach Myokarditis, nach akutem Myokardinfarkt, bei Patientinnen mit einer Postpartumkardiomyopathie sowie bei ICD(implantierbarer Kardioverter-Defibrillator)-/CRT-D(kardiale Resynchronisationstherapie plus Defibrillator)-Infektion mit vorübergehender Explantation des Systems stellt eine medizinische Herausforderung dar, benötigt Zeit und ist nicht ungefährlich, da in der Zeit der Risikoanalyse lebensbedrohliche Arrhythmien auftreten können. Während dieser Phase besteht die Indikation für einen tragbaren Kardioverter-Defibrillator („wearable cardioverter-defibrillator“, WCD). Der WCD, der vom Patienten meist für mehrere Monate getragen wird, kombiniert eine kontinuierliche, jederzeit abrufbare EKG-Analyse mit einer zuverlässigen Defibrillationsmöglichkeit. Dies ermöglicht z. B. eine geschützte Rehabilitationsmaßnahme nach einem akut-stationären Aufenthalt. Eine Rehabilitationsmaßnahme ist bei Patienten mit WCD wegen der zugrunde liegenden systolischen Herzinsuffizienz auf dem Boden einer schwerwiegenden myokardialen Erkrankung indiziert. In fast der Hälfte aller potenziell durch einen plötzlichen Herztod (PHT) gefährdeten Patienten bessern sich die kardiale Pumpfunktion und die Symptomatik der Herzinsuffizienz unter kontrollierter Medikation innerhalb weniger Monate. Damit reduziert sich auch das Risiko des PHT, sodass in vielen Fällen eine ICD-Implantation nicht mehr erforderlich ist. Eine Zielstellung des vorliegenden Artikels ist es, Empfehlungen für die Nachsorge von Patienten mit WCD aufzuzeigen. Hierfür ist eine Literaturübersicht unter besonderer Beachtung der nationalen und internationalen Leitlinien durchgeführt worden.