Erschienen in:
24.05.2018 | Nierentumoren | Originalien
Perkutane computertomographiegezielte Radiofrequenzablation bei kleinen Nierentumoren
Eine retrospektive, monozentrische Datenauswertung
verfasst von:
Dr. O. Heißler, S. Seklehner, H. Fellner, P. F. Engelhardt, A. Chemelli, C. Riedl
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch stetige Zunahme der Inzidenz des Nierenzellkarzinoms (NZK) sowie einer immer längeren Lebenserwartung mit damit einhergehenden Komorbiditäten werden minimal-invasive Behandlungsoptionen, wie z. B. die perkutane Radiofrequenzablation (RFA), insbesondere bei kleinen Nierentumoren, als Therapie zunehmend interessant und vermehrt angewendet.
Ziel der Arbeit
Die Ermittlung der funktionellen und onkologischen Ergebnisse der RFA erfolgt über einen 10-jährigen Zeitraum.
Material und Methoden
Es wurde eine monozentrische, retrospektive Auswertung aller durchgeführten RFA bei Nierentumoren im LK Baden von 2006–2016 vorgenommen.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 98 RFA bei 85 Patienten durchgeführt. Das mittlere Alter der Patienten betrug 69,5 Jahre. Die durchschnittliche Tumorgröße lag bei 26,2 mm. Die durchschnittliche Hospitalisierungsdauer nach RFA war 1,4 Tage. Es wurde eine primäre erfolgreiche Ablationsrate von 96,8 % verzeichnet. Grad-I,-II- und -III-Komplikationen (nach Clavien-Dindo) traten in 13,3 %, 3 % bzw. 1 % auf. Die Rezidivraten beliefen sich auf 17,5 %, von denen die meisten erfolgreich mittels neuerlicher RFA therapiert wurden. Es zeigte sich keine signifikante Verschlechterung der Nierenfunktion durch die RFA. Die krebsspezifische Überlebensrate bei NZK lag bei 100 %, die Gesamtüberlebensrate bei 84,7 %. Der mediane Nachbeobachtungszeitraum betrug mehr als 3 Jahre.
Schlussfolgerung
Die RFA hat sich als eine minimal-invasive alternative Behandlungsmethode zur operativen Therapie bei ausgewählten Patienten mit kleinen Nierentumoren etabliert. Neben den guten onkologischen Ergebnissen bei nur geringgradigen Komplikationen zeichnet sie sich durch eine kurze Krankenhausaufenthaltsdauer und Rekonvaleszenzzeit aus.