Erschienen in:
01.07.2019 | Pflege | Leitthema
Besonderheiten der onkologischen Chirurgie beim alten Patienten
verfasst von:
Univ. Prof. Dr. med. Tobias Keck, MBA
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Onkologisch-chirurgische Therapiemaßnahmen im Alter werden durch zahlreiche Faktoren wie Gebrechlichkeit („Frailty“), Ausmaß der Op. und individuelle Patientenvorstellung beeinflusst. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, chirurgischen Kollegen Anhaltspunkte in der chirurgischen Behandlung alter onkologischer Patienten unter Berücksichtigung vorgenannter Faktoren zu liefern.
Material und Methoden
Unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur wird ein Überblick über die Besonderheiten der chirurgischen Therapie alter onkologischer Patienten im interdisziplinären und multimodalen Umfeld gegeben.
Ergebnisse
Onkologische Leitlinien müssen an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden, je älter oder gebrechlicher ein Patient ist. Die Einschätzung der Frailty und geriatrische Assessments können helfen, das individuelle Risiko der Op. abzuschätzen. Der aufwendigen und zeitintensiven Aufklärung über onkologische Operationen muss zur partizipativen Entscheidungsfindung Rechnung getragen werden. Pulmonale und nutritive Risikofaktoren älterer Patienten können durch eine präoperative Konditionierung reduziert werden. Minimal-invasive Op.-Verfahren reduzieren das Risiko perioperativer Komplikationen bei geriatrischen Patienten.
Schlussfolgerung
Interdisziplinäre Therapiekonzepte und -alternativen sollten im Tumorboard abgewogen diskutiert werden, um operative Therapielimitierung zum einen und therapeutischen Aktionismus zum anderen möglichst zu vermeiden.