Erschienen in:
01.02.2016 | Pflege | Konsensuspapiere
Pädiatrische Gesundheitsversorgung von minderjährigen Flüchtlingen und Asylbewerbern
Kurzstellungnahme der Kommission für Globale Kindergesundheit der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ); Stand: 14. November 2015
verfasst von:
Prof. Dr. M. Gahr, Kommission für Globale Kindergesundheit der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ)
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Der große Ansturm von Flüchtlingen stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Kinder- und Jugendärzte in Praxis und Klinik sind in der Lage, alle minderjährigen Flüchtlinge und Asylbewerber in jeder Hinsicht medizinisch gut zu versorgen. Interkulturelles Training für Krankenschwestern, MFAs und Ärzte kann die Versorgung der Flüchtlinge und Asylbewerber weiter verbessern. Freie Zeit und Engagement sind gefragt zur Beteiligung an ehrenamtlichen Diensten oder Erste-Hilfe-Elternkursen in den Wohnheimen. Erst durch gleichgestellte Integrierung der Migranten in die Regelversorgung kann Nachhaltigkeit erreicht werden. Alle Praxen müssen sich daher für die Neuankömmlinge öffnen. Die Fachverbände und -gesellschaften DAKJ, BVKJ, DGKJ und DGSPJ werden sich in der nächsten Zeit weiterhin schwerpunktmäßig der pädiatrischen Migrantenmedizin widmen. Die Kernaussagen der Stellungnahme lassen sich so zusammenfassen: 1. Kinder und Jugendliche müssen nach Ihrer Ankunft frühzeitig und gründlich durch Pädiater untersucht und versorgt werden. 2. Impfungen sind möglichst frühzeitig durchzuführen. 3. Traumatisierungen sind frühzeitig abzuklären und einer adäquaten Behandlung zuzuführen. 4. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge müssen besonders geschützt werden.