01.03.2016 | Leitthema
Physikalische Therapie bei vertebragenen Störungen
Nachweise der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit
verfasst von:
MR Dr. F. Hartl
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine rechtzeitige und ausreichend dosierte Anwendung physikalischer Kombinationstherapie bei muskuloskeletalen Erkrankungen vermeidet hohe Folgekosten und stellt unter geringer Belastung des Patienten durch Dämpfung der selbstverstärkenden krankheitsverursachenden Kreisläufe rasch und nachhaltig einen stabilen Zustand her. Trotzdem kommt es durch sprachliche Abwertungen der Modalitäten aus dem Bereich der physikalischen Medizin als „passive Maßnahmen“, die nicht evidenzbasiert und daher zu unterlassen seien und denen wirkungsvolle zu bevorzugende „aktive Therapien“ gegenüberstünden, fallweise zu Empfehlungen, die den rechtzeitigen Einsatz von Methoden wie Massage, Packung, therapeutischem Ultraschall oder Elektrotherapie behindern.
Fragestellung
Es sollte aufgezeigt werden, dass es eine umfassende Evidenz für physikalische Therapiemodalitäten wie Thermo-, Elektro- und Mechanotherapie gibt, die die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit belegen.
Material und Methoden
Unter Heranziehung eines bewährten Modells selbstverstärkender Kreisläufe auf körperlicher, seelischer und sozialer Ebene als Krankheitsursache und der Referenzierung von Literaturrecherchen sowie unter Heranziehung einiger ausgewählter klinischer Studien, Übersichtsarbeiten sowie Leitlinien werden Effekt und Wirksamkeit belegt. Ferner wird die wirtschaftliche Bedeutung der nachhaltigen Deeskalation muskuloskeletaler Erkrankungen durch physikalische Kombinationsbehandlung aufgezeigt.
Ergebnisse
Über 500 Arbeiten fanden sich als Wirkungsnachweise. Es konnte gezeigt werden, dass durch die physikalische Kombinationstherapie allein in Österreich bei muskuloskeletalen Erkrankungen über 450 Mio. EUR eingespart werden.