Erschienen in:
30.06.2016 | Pleuramesotheliome | Topic
Diffuses malignes Mesotheliom
verfasst von:
Prof. Dr. J. Schneider
Erschienen in:
best practice onkologie
|
Ausgabe 3-4/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das diffuse maligne Mesotheliom (DMM) der Pleura, des Perikards, des Peritoneums und seltener der Tunica vaginalis testis stellt einen Signaltumor der arbeitsbedingten Asbestfaserstaubeinwirkung dar. Internationale Studien zeigen hohe Risiken für Beschäftigte in Asbestminen, in der Asbestzement- und in der Asbesttextilindustrie sowie bei der Gasmaskenherstellung. Das DMM ist darüber hinaus als Paradigma eines Umwelttumors anzusehen. Bei der ätiologischen Klärung kommt der subtilen Anamnese eine besondere Bedeutung zu. In besonderen Fällen steht über die elektronenmikroskopische Lungenstaubfaseranalyse mit Bestimmung der Konzentration sowie Zusammensetzung der Fasern ein differenziertes diagnostisches Instrumentarium zur Verfügung. Aufgrund des Latenzphänomens ist mit einem Anstieg der Tumorerkrankung bis zum Jahr 2020 zu rechnen. Zur Symptomatik gehören Schmerzen, Luftnot und Gewichtsverlust. Häufig treten Pleuraergüsse auf. Die histologische bzw. bioptische Sicherung ist erforderlich. Trotz verschiedener Therapiemaßnahmen ist der Verlauf der Erkrankung meist rapide progredient.