Die Diagnose und Therapie neurologischer Erkrankungen hat in den letzten Jahrzehnten ungeahnte Fortschritte erlebt. Dies hat eine große Bedeutung für Patientinnen und Patienten, die behandelnden Ärztinnen und Ärzte und das deutsche Gesundheitssystem. Voraussetzung für eine kritische Diskussion von Ergebnissen klinischer Studien zu Diagnostik und Therapie und für die Implementierung im klinischen Alltag ist allerdings, dass die Ergebnisse kontrollierter Studien in Fachzeitschriften mit Peer-Review-System publiziert werden. Der Innovationsgrad ergibt sich häufig aus den Impact-Faktoren der Zeitschriften, in denen die Studien publiziert werden. Die wichtigsten sind das New England Journal of Medicine, Lancet, JAMA, British Medical Journal und Science. Für die Neurologie sind dies darüber hinaus Lancet Neurology, JAMA Neurology und Annals of Neurology. Für wissenschaftlich und klinisch interessierte Ärztinnen und Ärzte ist es von großer Bedeutung, dass Publikationen in diesen Zeitschriften für eine breite Leserschaft zugänglich sind. Die großen Wissenschaftsverlage wie Springer Nature und Wiley haben mit den Universitätsbibliotheken und Bibliotheken von Forschungseinrichtungen in Deutschland Verträge abgeschlossen, die einen freien Zugang zu Zeitschriften der Verlage für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der entsprechenden Einrichtungen ermöglichen. Leider sind die Verhandlungen der Bibliotheken mit dem Elsevier-Verlag gescheitert. Die Bibliotheken von über 200 wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland einschließlich aller Unikliniken sahen sich nicht mehr in der Lage, die exorbitant hohen Abonnementkosten für wissenschaftliche Zeitschriften, die im Elsevier-Verlag publiziert werden, zu bezahlen. So beträgt beispielsweise die Abogebühr für die Zeitschrift Lancet für eine Bibliothek in Deutschland 12.000 € im Jahr.
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