Erschienen in:
09.11.2018 | Sucht | Leitthema
Polytoxikomanie im Jugendalter
Herausforderung für das Helfersystem
verfasst von:
Dr. O. Bilke-Hentsch, MBA
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Das Vollbild einer Polytoxikomanie im Jugendalter ist selten und eindeutig klinisch erkennbar. Problematischer sind Frühformen der positiven Entwicklung, wechselnd mit Phasen des intensiven Drogenkonsums. Insbesondere Jugendliche mit schweren unbehandelten psychiatrischen Störungen unterliegen einer erhöhten Gefahr, schrittweise über den teilweise wahllosen Gebrauch von Medikamenten sowie legalen und illegalen Drogen in eine Polytoxikomanie zu geraten. Zu den Risiken zählen vorliegende Traumafolgestörungen, Autismus-Spektrum-Störungen, schwere Dissozialität, chronifiziertes unbehandeltes Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) und schwerwiegende Persönlichkeitsentwicklungsstörungen. Dem Kinder- und Jugendarzt kommt in diesem Kontext eine ggf. Wächter- und Früherkennungsfunktion zu, um in einem regionalen Netzwerk mit Fachkliniken, Suchtberatungsstellen und den zuständigen pädiatrischen Kliniken eine Intervention in die Wege zu leiten. Diese erfolgt nach den Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften.