Erschienen in:
01.03.2003 | Zum Thema
Postmenopausale Hormontherapie und Mammakarzinom
verfasst von:
J. M. Weiss, K. Diedrich, Prof. Dr. O. Ortmann
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 3/2003
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Zusammenfassung
Die Diskussion um die Hormonersatztherapie (HRT) zur Prävention von Herzerkrankungen und Osteoporose hat Auswirkungen auf die Behandlungsentscheidung, doch bisher fehlt eine klare Leitlinie. Die WHI-Studie wurde abgebrochen, da das vorab festgelegte noch zu tolerierende Risiko, ein Mammakarzinom unter Hormontherapie zu entwickeln, überschritten wurde. Eine neuere Metaanalyse zeigte eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos mit der Dauer der HRT. Die kombinierte Östrogen/Gestagen-Therapie scheint mit einem höheren Risiko für ein Mammakarzinom verbunden zu sein als die Östrogenmonotherapie. Es ist allerdings ein einheitlicher Befund in vielen Studien, dass Brustkrebse bei HRT-Anwenderinnen günstigere prognostische Kriterien aufweisen. Eine Metaanalyse hat 11 Studien, überwiegend Beobachtungsstudien, einbezogen und fand keine Erhöhung der Rezidivrate durch eine HRT nach Brustkrebs. Als Hilfe für die Praxis wird die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Anfang 2003 eine Konsensusempfehlung zur Hormonbehandlung klimakterischer und postmenopausaler Frauen herausgegeben.