Erschienen in:
01.12.2009 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Postpunktionelles und spontanes Liquorunterdrucksyndrom
Post-lumbar puncture syndrome and spontaneous low CSF pressure syndrome
verfasst von:
Prof. Dr. M. Strupp, Z. Katsarava
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Die Liquorpunktion ist der invasive Eingriff des Neurologen schlechthin. Wichtigste Komplikation ist das postpunktionelle Syndrom. Leitsymptom ist lageabhängiger Kopfschmerz. Ursache ist ein Duraleck mit prolongiertem Liquoraustritt. In Abhängigkeit von der Punktionstechnik liegt dessen Inzidenz zwischen 1% und 30%. Wichtigste Maßnahme zur Reduktion des Risikos ist die Verwendung einer dünnen (22 Gauge), atraumatischen Sprotte- oder Whitacre-Nadel. Therapie der Wahl ist die Gabe von Koffein und bei Nichtansprechen der epidurale Blutpatch (mind. 20 ml Eigenblut). Das spontane Liquorunterdrucksyndrom beruht auf einem Einriss der Dura, zeigt die gleichen Symptome und in der MRT meist eine KM-Aufnahme der Meningen. Das spontane Liquorunterdrucksyndrom wird in den meisten Fällen erst nach Wochen bis Monaten diagnostiziert, sodass man bei allen chronischen Kopfschmerzen an dieses Syndrom denken sollte. Behandlung der Wahl sind ebenfalls Koffein und der epidurale Blutpatch. Bei Nichtansprechen kann das Leck mittels Radiozisternographie, Dünnschicht-MRT oder CT-Myelographie lokalisiert und ggfs. operativ oder per CT-gestützter Applikation von Fibrinkleber verschlossen werden.