01.06.2018 | Posttraumatische Belastungsstörung | Leitthema
Yoga bei psychischen Störungen
verfasst von:
Dr. K. Meister, S. Becker
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Nachfrage nach sicheren, wirksamen und kosteneffektiven komplementären Therapien für psychische Erkrankungen steigt. Yoga hat positive Effekte auf körperliche und psychische Gesundheit und präventives und therapeutisches Potenzial, psychische Störungen günstig zu beeinflussen.
Fragestellung
Diese Übersicht beschreibt die Evidenz zur Wirksamkeit von Yogatherapie bei psychischen Störungen mit Fokus auf Depressionen, Angst, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und Schizophrenie.
Ergebnisse
Yoga ist eine vielversprechende komplementäre Therapie mit bester Evidenz bei unipolaren leichten Depressionen. Für andere und schwerere psychische Störungen ist die Evidenz weniger eindeutig. Bei Angststörungen und PTBS existieren weniger aussagekräftige Studien, die aber auf positive Wirkungen hindeuten.
Schlussfolgerung
Yoga kann als ergänzende Behandlungsoption bei psychischen Störungen in Betracht gezogen werden. Es kann störungsspezifische Symptome reduzieren und zur Verbesserung von Wohlbefinden und Lebensqualität beitragen. Yoga ist nicht ohne Risiken, extreme Yogastile sollten vermieden werden. Für konkrete Behandlungsempfehlungen bei psychischen Störungen ist weitere Forschung notwendig.