Erschienen in:
09.01.2017 | Panorama
Stopp der Förderung
PREFERE-Studie: Es ist aus!
verfasst von:
Thomas Meissner, red
Erschienen in:
Uro-News
|
Ausgabe 1/2017
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Auszug
_ Die Nachricht kam nicht mehr überraschend: Die Geldgeber der PREFERE-Studie zur Behandlung von Patienten in frühen Stadien des Prostatakarzinoms haben die Förderung Ende Dezember 2016 eingestellt. Dies war seit Langem befürchtet und von Kritikern der Studie mit zunehmender Vehemenz gefordert worden. Auch URO-NEWS nahm sich der Machbarkeit der PREFERE-Studie immer wieder an. Zuletzt resümierte in Ausgabe 12/2016 Prof. Lothar Weißbach die schwersten Fehler der PREFERE-Studie. Grund für das Aus der bislang größten deutschen Krebsstudie ist die geringe Zahl der eingeschriebenen Patienten. Die Studie war 2013 als „Jahrhundertprojekt“ gestartet worden, so damals einer der Studienleiter, Prof. Michael Stöckle vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Nach dreieinhalb Jahren hatten sich allerdings erst 343 Patienten für die Teilnahme entschieden. Trotz massiver Werbung für die Studie war es nicht gelungen, die Rekrutierung maßgeblich zu beschleunigen. Ursprünglich sollten innerhalb von vier Jahren 7.600 Männer aufgenommen und für mindestens 13 Jahre nachbeobachtet werden. Mit der kürzlich veröffentlichten britischen Studie ProtecT war die Frage zur 10-Jahres-Mortalität nach Operation, Radiotherapie oder aktiver Überwachung zudem bereits beantwortet worden: 99 % der Patienten leben noch, egal für welche Option sie sich entschieden hatten [NEJM. 2016; 375: 1415]. …