Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Primäre und sekundäre Prävention der erektilen Dysfunktion
verfasst von:
Dr. A. Kaminsky, H. Sperling, G. Popken
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2011
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Zusammenfassung
Der Prävention der erektilen Dysfunktion (ED) kommt aufgrund der hohen Prävalenz von bis zu 75% bei 80-jährigen Männern eine große Bedeutung zu. Da Erektionsstörungen in den meisten Fällen eine multifaktorielle Ätiologie aufweisen, besteht auch die Primärprävention aus vielseitigen Empfehlungen. An erster Stelle steht: die Unversehrtheit des arteriellen Systems aufrechtzuerhalten und einer Artherosklerose vorzubeugen. Außerdem sollten eine diabetische Stoffwechsellage sowie neurogene Schäden und psychischer Stress vermieden werden. Dazu tragen körperliche Aktivität, eine ballaststoffreiche Ernährung, die Nikotinabstinenz, ungesättigte Fettsäuren und ein mäßiger Alkoholkonsum bei. Regelmäßige Erektionen beugen durch die vermehrte Oxygenierung einer Schwellkörperfibrose und der damit verbundenen venookklusiven Insuffizienz vor. Sekundpräventiv, d. h. wenn z. B. schon eine koronare Herzerkrankung oder ein Diabetes mellitus vorliegen, sind besonders die möglichst normwertige Einstellung von Blutdruck, Herzfrequenz, Blutfetten und Blutzucker wichtig. Da eine ED durchaus das Erstsymptom einer koronaren Herzerkrankung darstellen kann, sollte bei Patienten mit Erektionsstörungen, sofern noch nicht erfolgt, zusätzlich eine kardiale Abklärung erwogen werden.