Erschienen in:
15.08.2017 | Computertomografie | Übersichten
Radiologische Diagnostik von Thorax und Abdomen bei immunkompromittierten Patienten
verfasst von:
J. R. Kroeger, D. Maintz, D.‑H. Chang
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Weltweit ist eine steigende Zahl von Patienten von einer Immunsuppression betroffen. Das Krankheits- und Erregerspektrum kann bei diesen Patienten durch das häufige Vorkommen opportunistischer Infektionen deutlich von dem bei Immunkompetenten differieren. Zusätzlich können die klinischen Symptome unspezifisch sein, sodass der radiologischen Diagnostik eine Schlüsselfunktion im Management dieser Patienten zukommt. Bei immunkompromittierten Patienten ist die Lunge besonders häufig von Infektionen betroffen. Die Röntgenaufnahme des Thorax ist der Ausgangspunkt der Diagnostik, zeigt bei atypischen Erregern aber eine unzureichende Sensitivität und Spezifität, sodass die Computertomographie (CT) hier einen wesentlichen Stellenwert hat. Eine exakte Erregerspezifizierung ist leider auch mit der CT nicht möglich. Dennoch kann sie entscheidende Hinweise zur Differenzierung von viralen, bakteriellen und fungalen Infektionen sowie nichtinfektiösen Ursachen liefern. Auch bei der Bildgebung des Abdomens spielt die CT eine wesentliche Rolle und kommt zur Abklärung des akuten Abdomens und bei unklaren sonographischen Befunden zum Einsatz. Gleichzeitig können weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen, wie eine Probebiopsie oder eine Drainageanlage bei Abszedierung, durchgeführt werden.