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2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Registrierte Seniorenkriminalität

Straftaten älterer Menschen im Spiegel der Kriminalstatistik

verfasst von : Dr. rer. pol. Michael Hanslmaier, Dr. phil. Dirk Baier

Erschienen in: Straffälligkeit älterer Menschen

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Der Beitrag gibt einen Überblick zum Hellfeld der Kriminalität älterer Menschen in Deutschland basierend auf Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). Nach einer Klärung des Hellfeld-Begriffs und Hinweisen auf die Vorzüge und Beschränkungen von PKS-Daten werden zunächst der Umfang und die Entwicklung von Seniorenkriminalität insgesamt für den Zeitraum von 1995–2012 analysiert. Daran anschließend werden die entsprechenden Daten der PKS aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Bundesland betrachtet. In einem Exkurs wird zudem auf die Kriminalität Hochbetagter, d. h. von Personen ab einem Alter von 80 Jahren, eingegangen, wobei insbesondere Daten zum Bundesland Nordrhein-Westfalen dargestellt werden. In einem nächsten Schritt erfolgt eine deliktsspezifische Auswertung der PKS-Daten zur Kriminalität älterer Menschen. Hier werden sowohl Informationen zur allgemeinen Deliktsstruktur als auch zur deliktsspezifischen Entwicklung von Seniorenkriminalität gegeben. Zudem wird die Kriminalität älterer Menschen der Delinquenz von Jugendlichen und Heranwachsenden vergleichend gegenübergestellt. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung der zentralen Befunde.
Fußnoten
1
Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich alle Zahlen zu Tatverdächtigen auf die PKS für die gesamte Bundesrepublik sowie die Jahre 1995–2012. Die Bevölkerungszahlen stammen vom Statistischen Bundesamt und beziehen sich jeweils auf den 31.12. des Vorjahres (die Zahlen für 1995 sind also die Zahlen vom 31.12.1994). Dies entspricht der Praxis der PKS. Darüber hinaus ist zu beachten, dass ab dem Jahr 2009 eine „echte“ Zählung der Tatverdächtigen auf der Bundesebene erfolgt. Während bis einschließlich 2008 eine Person, die in mehreren Bundesländern als Tatverdächtiger registriert wurde, auf der Bundesebene mehrfach gezählt wurde, kann dies durch die Nutzung von Einzeldatensätzen ab dem Jahr 2009 vermieden werden (Bundeskriminalamt 2010, S. IV). Dies führt dazu, dass ein Teil des Rückgangs der Zahl der Tatverdächtigen ab dem Jahr 2009 gegenüber den Vorjahren auf die Umstellung der Zählweise zurückzuführen ist. Generell werden somit bei einem Vergleich der Zahl der Tatverdächtigen vor 2009 mit Zahlen ab 2009 Rückgänge über- und Anstiege unterschätzt. Da jedoch die Zahl der mobilen, d. h. bundesländerübergreifend auffälligen, Mehrfachtäter bei den Senioren eher gering einzuschätzen ist, ist diese Verzerrung eher vernachlässigbar.
 
2
Das Jahr 2009 wird hier als Grenze gesetzt, weil dies bedeutet, dass in den folgenden 3 Jahren niedrigere Belastungszahlen zu beobachten sind. Ab einem solchen Zeitraum von 3 Jahren kann von einem Trend gesprochen werden.
 
Literatur
Zurück zum Zitat Baier D (2008) Entwicklung der Jugenddelinquenz und ausgewählter Bedingungsfaktoren seit 1998 in den Städten Hannover, München, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd. KFN-Forschungsbericht Nr. 104. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover Baier D (2008) Entwicklung der Jugenddelinquenz und ausgewählter Bedingungsfaktoren seit 1998 in den Städten Hannover, München, Stuttgart und Schwäbisch Gmünd. KFN-Forschungsbericht Nr. 104. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover
Zurück zum Zitat Baier D, Pfeiffer C, Simonson J, Rabold S (2009) Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt. KFN-Forschungsbericht Nr. 107. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover Baier D, Pfeiffer C, Simonson J, Rabold S (2009) Jugendliche in Deutschland als Opfer und Täter von Gewalt. KFN-Forschungsbericht Nr. 107. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover
Zurück zum Zitat Baier D, Kemme S, Hanslmaier M et al (2011) Kriminalitätsfurcht, Strafbedürfnisse und wahrgenommene Kriminalitätsentwicklung: Ergebnisse von bevölkerungsrepräsentativen Befragungen aus den Jahren 2004, 2006 und 2010. KFN-Forschungsbericht Nr. 117. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover Baier D, Kemme S, Hanslmaier M et al (2011) Kriminalitätsfurcht, Strafbedürfnisse und wahrgenommene Kriminalitätsentwicklung: Ergebnisse von bevölkerungsrepräsentativen Befragungen aus den Jahren 2004, 2006 und 2010. KFN-Forschungsbericht Nr. 117. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, Hannover
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Zurück zum Zitat Heinz W (2014) Alte Menschen als Tatverdächtige und Opfer. In: Baier D, Mößle T (Hrsg) Kriminologie ist Gesellschaftswissenschaft. Festschrift für Christian Pfeiffer zum 70. Geburtstag. Nomos, Baden-Baden, S 239–259 Heinz W (2014) Alte Menschen als Tatverdächtige und Opfer. In: Baier D, Mößle T (Hrsg) Kriminologie ist Gesellschaftswissenschaft. Festschrift für Christian Pfeiffer zum 70. Geburtstag. Nomos, Baden-Baden, S 239–259
Zurück zum Zitat Lamnek S (2001) Kriminalität. In: Schäfers B, Zapf W (Hrsg) Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S 392–402 Lamnek S (2001) Kriminalität. In: Schäfers B, Zapf W (Hrsg) Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S 392–402
Zurück zum Zitat Laubenthal K (2005) Phänomenologie der Alterskriminalität. Forum Kriminalprävention 3:5–7 Laubenthal K (2005) Phänomenologie der Alterskriminalität. Forum Kriminalprävention 3:5–7
Zurück zum Zitat Schneider H-J (1987) Kriminologie. De Gruyter, Berlin Schneider H-J (1987) Kriminologie. De Gruyter, Berlin
Zurück zum Zitat Schwind H-D (2010) Kriminologie. Eine praxisorientierte Einführung mit Beispielen. 20. neubearb Aufl. Kriminalistik Verlag, Heidelberg Schwind H-D (2010) Kriminologie. Eine praxisorientierte Einführung mit Beispielen. 20. neubearb Aufl. Kriminalistik Verlag, Heidelberg
Metadaten
Titel
Registrierte Seniorenkriminalität
verfasst von
Dr. rer. pol. Michael Hanslmaier
Dr. phil. Dirk Baier
Copyright-Jahr
2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-47047-3_2

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