Erschienen in:
03.02.2020 | Knochentumoren | Leitthema
Risikofaktoren und Managementstrategien des Früh- und Spätinfektes nach Rekonstruktion mit Tumorspezialendoprothesen
verfasst von:
PD V. Janz, J. Löchel, A. Trampuz, K.‑D. Schaser, A. Hofer, G. I. Wassilew
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Periprothetische Infektionen nach Versorgung mittels Tumorspezialendoprothese treten in etwa 10 % aller Fälle auf. Ebenso wie in der Primärendoprothetik definieren die Kriterien der „Musculoskeletal Infection Society“ (MSIS) das Vorliegen einer periprothetischen Infektion.
Management
Die Managementstrategien bei einer periprothetischen Infektion nach Tumorspezialendoprothese richten sich nach der Dauer der Infektion und dementsprechend dem Alter des Biofilms. Eine implantaterhaltende Therapie mit Wechsel der mobilen Teile ist bei Vorhandensein unreifer Biofilme möglich. Das Vorliegen eines reifen Biofilms erfordert einen ein- oder zweizeitigen Implantatwechsel. Sofern möglich, ist hier ein vollständiger Austausch aller Endoprothesenkomponenten anzustreben, da eine partielle Retention von Fremdmaterialien zu verminderten Erfolgsraten führt.
Ergebnisse
Die höchsten Erfolgsraten werden durch ein zweizeitiges Vorgehen erzielt. Mehrere Risikofaktoren wie z. B. Hautnekrosen, postoperative Hämatombildung, eine prolongierte Wundsekretion sowie eine Operationsdauer ≥2,5 h konnten als Risikofaktoren für die Entstehung einer periprothetischen Infektion identifiziert werden. Die Kenntnis darüber erlaubt eine Identifikation und ein frühzeitiges Management der besonders gefährdeten Patienten.