Erschienen in:
29.01.2020 | Spinale Tumoren | Leitthema
Intraoperative und späte Komplikationen nach spinaler Tumorresektion und dorsoventraler Rekonstruktion
verfasst von:
A. Thomas, T. Hollstein, S. Zwingenberger, K.-D. Schaser, A. C. Disch
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Spinale Tumoren bilden eine kontinuierlich anwachsende Pathologiegruppe unter den Wirbelsäulenerkrankungen. Aufgrund der häufig schwierigen Umstände resultiert eine deutlich erhöhte Vulnerabilität für das Erleiden einer großen Bandbreite an interventionsbedingten Komplikationen, die zu verschiedenen Zeitpunkten im Krankheitsverlauf auftreten können und die in die Abwägung bei der Indikationsstellung zwingend einbezogen werden müssen.
Fragestellung
Ziel der Arbeit ist die Darstellung des breiten Komplikationsspektrums im Rahmen der chirurgischen Behandlung spinaler Tumoren sowie deren Therapie und Prophylaxe durch ein optimales Therapiemanagement.
Material und Methoden
Der Artikel fasst die aktuelle Literatur zusammen.
Ergebnisse
In der Literatur werden Komplikationsraten von 10–67 % nach Metastasenchirurgie an der Wirbelsäule beschrieben. Die häufigsten Komplikationen sind Infektionen und internistische, insbesondere pulmonale Komplikationen. Des Weiteren relevant sind Komplikationen durch Lagerung, den chirurgischen Zugang, Instrumentation und mechanisches Versagen sowie anästhesiologische, neurologische, vaskuläre und onkologische Komplikationen. Die sozioökonomischen Kosten durch Patienten mit gegenüber solchen ohne Komplikationen betragen das Zweifache. Eine besondere Risikolage besteht bei radikalen spinalen Tumorresektionen. Als negative Prädiktoren gelten Voroperationen, vorherige Bestrahlung und Lokalrezidive.
Diskussion
Durch ein frühzeitiges, interdisziplinär strukturiertes Konzept lassen sich Komplikationen deutlich reduzieren. Aufgrund der Planungsintensivität, chirurgischer Expertise und umfassender struktureller Voraussetzungen, ist die Behandlung in einem interdisziplinären Tumorzentrum notwendig.