Erschienen in:
01.05.2012 | Leitthema
Roboterassistierte laparoskopische Operationen in der Urologie
verfasst von:
Prof. Dr. M.-O. Grimm, S. Voigt, T. Gruschwitz, L. Twelker
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Roboterassistierte laparoskopische Operationen nehmen in den letzten Jahren erheblich zu. In den USA werden heute mehr als 80% der radikalen Prostatektomien und ein beträchtlicher Teil der Hysterektomien mit dem Da-Vinci-Operationssystem durchgeführt. Auch in Europa ist, wenn auch zeitlich verzögert, ein entsprechender Trend zu beobachten. Eine aktuelle systematische Bewertung und Metaanalyse durch die Canadian Agency for Drugs and Technologies in Health (CADTH) sieht signifikante Unterschiede mit Vorteilen für roboterassistierte Eingriffe in mehreren Endpunkten; dabei bestand Unklarheit über die klinische Relevanz dieser Unterschiede. Bei der Hysterektomie wurden eine signifikant kürzere Krankenhausverweildauer, eine geringere Komplikationsrate und ein geringerer Blutverlust beobachtet. Bei partiellen Nephrektomien fand sich im Vergleich zu einem rein laparoskopischen Vorgehen eine signifikant kürzere warme Ischämiezeit. Für die roboterassistierte laparoskopische radikale Prostatektomie (RALP) liegen neben dem CADTH Bericht auch zwei prospektiv randomisierte Studien vor. Insgesamt suggerieren die Daten, dass neben den allgemeinen Vorteilen der Laparoskopie (kürzere Krankenhausverweildauer, geringerer Blutverlust/Transfusionsrate) auch Verbesserungen bei der Rate positiver Absetzungsränder (zumindest für organbegrenzte Tumoren), rezidivfreies Überleben sowie Kontinenz- und Potenzrate erreichbar sind. Kritisch bleiben die hohen zusätzlichen Kosten, die sich bisher nicht im DRG-System abbilden.