Erschienen in:
27.10.2016 | Polysomnografie | Originalien
Rückenlage- und REM-Bezug bei obstruktiver Schlafapnoe. Kritische Modellbetrachtungen
verfasst von:
PD Dr. med. A. Steffen, L. Maibücher, I. R. König
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der bisherige Diskurs zum Rückenlage- und REM-Schlafbezug bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA) übernimmt die tradierte Festlegung eines mindestens doppelt so hohen Schweregrads in der entsprechenden Körperlage bzw. im entsprechenden Schlafstadium (Cartwright-Index). Durch die fehlende Berücksichtigung des Zeitaspekts, in dem diese besondere Schlafsituation vorlag, können klinische Verzerrungen auftreten.
Material und Methoden
In 2 Kohorten von Patienten mit mindestens mittelgradiger OSA wurden diagnostische Polygraphien (PG; n = 48) und Polysomnographien (PSG; n = 222) retrospektiv ausgewertet, um anthropometrische und Schweregradassoziationen zu testen. Dabei wurde in den bisherigen Cartwright-Index eine relative Zeitkomponente in Rückenlage bzw. REM-Schlaf integriert.
Ergebnisse
Knapp 20 % der Patienten erfüllen die bisherigen Bedingungen für eine Lage- oder Stadienabhängigkeit. Klare Trennwerte für einen spezifischen klassischen oder modifizierten Cartwright-Index ergeben sich nicht. Beide Indizes zeigten, dass eine Korrelation zwischen OSA-Schweregrad und Übergewichtigkeit bestand.
Schlussfolgerung
Mit dem hier gezeigten modifizierten Cartwright-Index lassen sich Grenzfälle, die durch geringe Zeit in der entsprechenden Rückenlage- bzw. REM-Phase gekennzeichnet waren, besser hervorheben. Gerade für Vergleiche von Behandlungseffekten, die allein durch andere Anteile, z. B. von der Rückenlage, hervorgerufen sind, lassen sich klarer identifizieren. Es wird unterschiedliche Verhältnisse neben dem bisherigen 2:1 geben, wenn statistische Zielparameter wie Schweregradreduktion oder Therapietreue berücksichtigt werden.