Zusammenfassung
Von den aktuell 107 identifizierten Pilzallergenen, die in der offiziellen Allergendatenbank der WHO/IUIS (www.allergen.org) geführt werden, stammen 77 aus Schimmelpilzen und gehören zu unterschiedlichen Proteinfamilien. Für die molekulare Allergiediagnostik von Schimmelpilzsensibilisierungen stehen bisher nur 8 Schimmelpilz-relevante rekombinante Einzelallergene aus 3 Schimmelpilzarten zur Verfügung. Dazu gehören rAlt a 1, Hauptallergen der Alternaria-alternata-Sensibilisierten, und die Enolase rAlt a 6 mit potenzieller Kreuzreaktivität zu Schimmelpilz-, Nahrungsmittel- und Naturlatexallergenen. Aus Aspergillus fumigatus sind rAsp f 1, 2, 3, 4 sowie 6 für die Diagnostik erhältlich. Die Kombination von spezifischem IgE gegen rAsp f 2, 4 und 6 ist häufig positiv bei Patienten mit einer allergischen bronchopulmonalen Aspergillose (ABPA). Die Dehydrogenase rCla h 8 gilt als Majorallergen von Cladosporium herbarum mit potenzieller Kreuzreaktivität zu anderen Dehydrogenasen. Die beschränkte Auswahl kommerziell verfügbarer Schimmelpilz-Einzelallergene sollte durch Schimmelpilz-typische Markerallergene (z. B. Serinproteasen) erweitert werden. Daneben ist die Standardisierung der Gesamtextrakte zu verbessern, um zukünftig valide Schimmelpilzprodukte mit definiertem Allergengehalt für die Diagnostik und Therapie zu garantieren.