Arzneimittelexantheme unter Immun- und zielgerichteter onkologischer Therapie
- 21.05.2024
- Schwere Hautreaktionen
- Leitthema
- verfasst von
- Prof. Dr. med. Mirjana Ziemer
- Prof. Dr. med. Elisabeth Livingstone
- Erschienen in
- Die Dermatologie | Ausgabe 6/2024
Zusammenfassung
Hintergrund
Onkologische Therapien können eine Vielzahl mukokutaner Nebenwirkungen hervorrufen. Dabei sind es gerade die exanthematischen Krankheitsbilder, die aufgrund ihrer Ausdehnung, zum Teil raschen Progredienz, Schleimhaut- oder Organbeteiligung im Kontext der dringenden Behandlungsnotwendigkeit einer Krebserkrankung eine Herausforderung darstellen können.
Material und Methoden
Der Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten exanthematischen Dermatosen als Nebenwirkungen moderner medikamentöser Tumortherapien mit diagnostischen und therapeutischen Hinweisen für den Kliniker unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur und Leitlinien.
Ergebnisse
Im Einzelnen werden exanthematische Nebenwirkungen unter Immuncheckpointinhibitoren, EGFR(„epidermal growth factor receptor“)-Inhibitoren, Kinaseinhibitoren, bispezifischen T‑Zell-Engagern und dem CCR4-Inhibitor Mogamulizumab betrachtet.
Schlussfolgerungen
Kutane Nebenwirkungen treten bei allen Substanzklassen häufig auf und umfassen ein breites Spektrum. Während einzelne Nebenwirkungen spezifisch für eine Substanzklasse sind, können viele Exantheme sowohl unter onkologischen Immuntherapien als auch diversen zielgerichteten Therapien auftreten. Wichtig für die korrekte Behandlung sind eine sichere Diagnosestellung, die Dosisanpassung oder das Pausieren des auslösenden Agens in Absprache mit den behandelnden Onkologen und eine entsprechende symptomatische Therapie. Bei schweren, lebensbedrohlichen Arzneimittelrektionen ist das dauerhafte Absetzen des Medikaments unerlässlich.
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