Erschienen in:
03.03.2021 | Strecksehnen | Leitthema
Strecksehnenverletzungen des Daumens
verfasst von:
PD Dr. M. Lenz, C. Spiegel, Prof. Dr. med. M. Langer, G. O. Hofmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Strecksehnenverletzungen des Daumens betreffen die Sehnen der Mm. extensor pollicis brevis, extensor pollicis longus und abductor pollicis longus. Letztere ist praktisch nur bei offenen Verletzungen betroffen. Therapie der offenen Verletzungen ist die Sehnenrekonstruktion durch Naht, gefolgt von einer Ruhigstellung in den distalen Zonen oder einer dynamischen Nachbehandlung in den proximalen Zonen ab T4. Distal des Grundgelenks sind unterschiedliche Varianten des M.-extensor-pollicis-brevis-Verlaufs zu beachten. Bei den seltenen Rupturen der Streckerhaube kommt es zur ulnaren Luxation der langen oder beider Strecksehnen mit Streckinsuffizienz in Grund- und Endgelenk. Diese Verletzung wird häufig als ulnare Seitenbandruptur des Grundgelenks fehlgedeutet und sollte durch Refixation der gerissenen Strukturen therapiert werden. Die geschlossene chronische Ruptur der langen Daumenstrecksehne ist überwiegend eine Defektverletzung, die eine motorische Ersatzplastik oder ein Sehneninterponat erfordert.